Rekordbußgeld in Deutschland: 35,3 Mio. Strafe für H&M!

Die schwedische Modekette H&M erhält auf Grund von Verletzung der Privatsphäre seiner Angestellten ein Bußgeld in Höhe von knapp 35,3 Millionen Euro.
Im Servicecenter des Onlineshops in Nürnberg wurde über mehrere Jahre das Privatleben der Beschäftigten umfangreich erfasst.

Die Gesellschaft mit Sitz in Hamburg (Servicecenter in Nürnberg) hat nach Urlaubs- und Krankheitsabwesenheit einen sogenanntes „Welcome Back Talk“ durchgeführt.
In diesen Gesprächen wurden konkrete Urlaubserlebnisse, Krankheitssymptome und Diagnosen von Beschäftigten festgehalten. Diese Notizen wurden auf einem Netzlaufwerk dauerhaft gespeichert.

Einige Vorgesetzte erhielten auch unteranderem durch „Flurgespräche“ ein breites Wissen über das Privatleben der Mitarbeiter. Erkenntnisse von familiären Problemen bis hin zu religiösen Bekenntnissen wurden teilweise aufgezeichnet und digital gespeichert.
Zudem konnten bis zu 50 Führungskräfte auf diese Informationen zugreifen.

Der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit (HmbBfDI) Prof. Dr. Johannes Caspar wertet diese Tätigkeit ganz klar: Dies ist ein intensiver Eingriff in die Rechte der Betroffenen. Die Höhe des Bußgeldes ist somit mehr als angemessen.

Die Konzernleitung übernimmt vollste Verantwortung und hat sich bei den Betroffenen entschuldigt.
Um das Vertrauen im Unternehmen wieder herzustellen sollen die Beschäftigten einen Schadensersatz in beachtlicher Höhe erhalten. – So die Unternehmensleitung.

Quelle: https://datenschutz-hamburg.de/pressemitteilungen/2020/10/2020-10-01-h-m-verfahren

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